Informelles Lernen am Arbeitsplatz – das Lernen der Zukunft!
(Geschrieben von Mona Schöffler, veröffentlicht von Ilse Buchgraber)
Wir alle lernen vor allem informell am Arbeitsplatz durch den Austausch mit anderen, durch Beobachtung, oder in Arbeitsgruppen und Workshops. Gerade in Hinblick auf die medizinischen, gesetzlichen und technischen Veränderungen in der Sozialwirtschaft ist ein ständiger Wissenserwerb erforderlich. Doch die meist noch vorherrschenden betrieblichen Weiterbildungsformate wie Seminare und externe Kurse werden diesem Bedarf nicht mehr gerecht. Es bedarf einer lernförderlichen Arbeitsgestaltung, um informelles Lernen am Arbeitsplatz stärker zu ermöglichen und damit die Kompetenzen der Beschäftigten flexibel weiterzuentwickeln. Doch wie kann das im Alltag gut gelingen? Dieser Fragestellung bin ich in einer Masterarbeit nachgegangen, deren Ergebnisse ich Ihnen hier gerne vorstelle.
Folgende Möglichkeiten bestehen, um informelles Lernen am Arbeitsplatz zu fördern:
• Informelle Lernaktivitäten in bestehende Interaktionsstrukturen integrieren:
Informelles Lernen sollte einen gewissen Grad an Rahmen in zeitlicher und organisatorischer Hinsicht erhalten. Dabei können bestehende organisatorische Strukturen wie regelhafte Besprechungen oder Projektgruppen genutzt werden, um Lernaktivitäten wie Reflexion – beispielsweise das Lernen aus Fehlern –, aber auch stellvertretendes Feedback von Kolleg:innen zu integrieren.
• Lernförderliche Rolle der Vorgesetzten stärken: Personalentwicklungsgespräche sollten regelhaft stattfinden und die Vereinbarung von Lernzielen enthalten. Darüber hinaus sollte ein strukturiertes Feedback auch in andere Gesprächsformate mit Vorgesetzten, die häufiger stattfinden, integriert werden, so dass motivierende Lernanlässe geschaffen werden.
• Unternehmensinternes und -externes Wissen verfügbar machen: Intern verfügbares Wissen, aber auch aktuelle Literatur, Verweise auf Datenbanken sollten cloudbasiert allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt werden, so dass sie entlastet werden, selbst nach relevanten Wissen recherchieren zu müssen.
• Vernetztes Arbeiten und Lernen ausbauen: Die Einführung beziehungsweise Etablierung kollaborativer Arbeits- und Lernformate würde das Lernen im Austausch mit anderen fördern.
• Non-formale Lernangebote und informelles Lernen verbinden: Bestehende non-formale Lernangebote sollten mit informellen Lernaktivitäten wie gemeinsame Reflexion oder stellvertretendes Feedback ergänzt werden, so dass Lerninhalte vertieft und der Transfer in den eigene Arbeitsalltag besser gelingt.
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